Film & Fernsehen

Hamburger Senat fährt die Filmwirtschaft seiner Stadt gegen die Wand - Filmförderung wird auf € 3,5 Millionen halbiert.

Hamburg (18. Juni 2004) - connexx.av fordert mehr Mut und Investitionen für den Medien- und Filmstandort Hamburg. Der Senat dagegen plant das wirtschafts- und filmpolitische "Aus" für die Stadt.

Der Hamburger Senat führt nach seiner Bekanntgabe vom 15.6.2004, die Filmförderung ab 2005 von € 7 Millionen auf € 3,5 Millionen zu halbieren, den Filmstandort Hamburg in die Bedeutungslosigkeit. Dies wird nach Auffassung von connexx.av wirtschaftlich und kulturell für die Stadt schwerwiegende Folgen haben. Ohnehin stärker geförderte Regionen wie München, Berlin und Nordrhein-Westfalen werden einen Zulauf der in Hamburg ansässigen Produktionsfirmen erleben. Und nicht nur das! Unternehmen und Filmschaffende der gesamten Wertschöpfungskette "Film" werden ihnen folgen und damit Arbeitsplätze und Steuereinnahmen eines wachsenden Wirtschaftszweiges.

"Hamburg verspielt so für die Zukunft seine Attraktivität und Strahlkraft als Film- und Kulturstadt sowie moderner Wirtschaftsstandort in Europa und gefährdet massiv die Arbeitsplätze der Filmschaffenden", meint Olaf Hofmann, Projektmanager von connexx.av. Die kreative Kraft der Filmschaffenden ist immer auch Magnet für andere Leistungsträger einer Region, und darum braucht Hamburg für die Zukunft mehr Engagement für die Medien- und Filmwirtschaft, weil mit ihr hoch qualifizierte Arbeitsplätze, Wissen und kulturelle Vielfalt verbunden sind. Der deutsche Film ist gerade dabei, sich nicht nur kulturell, sondern auch wirtschaftlich und international zu etablieren; diese Entwicklung wird durch die Senatspläne konterkariert und vermutlich Folgewirkung für die gesamte Filmförderung haben. In einer Stellungnahme des Norddeutschen Rundfunks, der gemeinsam mit dem ZDF die Hamburger Filmprojekte mit € 2 Millionen fördert, heißt es, man werde das Engagement bei derartiger Senatspolitik überdenken müssen.

"Wir werden alle Kräfte der Filmschaffenden mobilisieren, um dieses wirtschafts- und kulturpolitische Desaster zu verhindern und damit unserer Stadt die Attraktivität als Filmstandort zu erhalten", so Hofmann weiter. Für dieses Vorhaben werden am 23.6. connexx.av und die Berufsverbände der Filmschaffenden zusammentreffen und einen offen Brief an den Ersten Bürgermeister sowie die Wirtschafts- und Kultursenatoren verfassen.

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