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Axel Springer darf mit der Übernahme von N24 nicht länger Tarifverträge in Frage stellen

(Berlin, 9. Dezember 2013) Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) appelliert an das Medienhaus Axel Springer, sich vor allem in der jetzt eingeleiteten Umstrukturierung und Wachstumsphase zum Wert von Tarifverträgen zu bekennen. "Der zweite Versuch von Axel Springer, die Sendergruppe N24 zu übernehmen, überrascht nicht. N24 hat einen immensen Wert für den ehemaligen Verlagskonzern, der nun alle maßgeblichen Medienkanäle besetzen will", sagte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. "Es ist aber bedenklich, dass Axel Springer gerade in dieser Wachstumsphase die Geltung von Tarifverträgen immer mehr in Frage stellt", warnte Werneke. "Die derzeitige Haltung der Unternehmensleitung weckt den Verdacht, dass unternehmerische Stärke und soziale Standards offenbar deutlich auseinanderklaffen."

Mit der Übernahme von N24 baue Springer sein Medien-Angebot auf starke bundesweite Verbreitungswege um und ziehe sich parallel aus den regionalen Zeitungsmärkten und dem Zeitschriftengeschäft zurück.
Dabei gehe der Konzern konsequent seinen digitalen Weg weiter und gestalte die "Welt" zum zentralen Portal dafür um. Jetzt würden sowohl die Verbreitungswege wie die Vermarktung mit der Bild-Zeitung und der Welt-Gruppe durch einen Sender ergänzt, der künftig alle Video-Inhalte zu den Online-Auftritten produzieren solle. "Im Interesse der Beschäftigten erwarten wir, dass Axel Springer diese Umstrukturierung auch tarifvertraglich absichert und alle beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Print, Online, TV, Produktion und Vertrieb in den Schutz von Tarifverträgen einbezieht", forderte Werneke.

Pressekontakt:
V.i.S.d.P.:
Christoph Schmitz, ver.di-Bundesvorstand, pressestelle@verdi.de

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